Sprachenbrücken - Jazykové mosty

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Basisinformationen über das Projekt

Projektdauer:

01.04.2025 - 31.12.2027

Genehmigte EFRE-Mittel:

718 924,60 €

Projektnummer:

ATCZ00220

Akronym:

SBJM - Mosty jazyků

Lead partner:

Jihočeská univerzita v Českých Budějovicích

Ansprechperson des LP:

Dana Skálová

Projektpartner:

  • Education Group GmbH

Über das Projekt:

Das Projekt "Sprachenbrücken – Jazykové mosty" zielt darauf ab, sprachliche und interkulturelle Barrieren zwischen Österreich und der Tschechischen Republik, insbesondere in den Grenzregionen Südböhmen und Mühlviertel, zu überwinden. Nach wie vor bestehen Hürden im Austausch und in der Zusammenarbeit zwischen diesen Regionen, die vor allem auf sprachliche Barrieren zurückzuführen sind. Kinder und Jugendliche wachsen heute zwar ohne die Erfahrung der früheren Grenze auf, dennoch wird der Spracherwerb des Nachbarlandes kaum gefördert: Tschechisch-Unterricht ist in Österreich selten, und Deutsch ist in der Tschechischen Republik keine populäre Fremdsprache.

Detailinformation

Ein innovativer Ansatz des Projekts besteht darin, dass Lehrkräfte aus verschiedenen Bildungsstufen – von Kindergärten bis zu Schulen – gemeinsam an Fortbildungen teilnehmen. Dieser Austausch zwischen den Bildungsbereichen ist in beiden Ländern bisher unüblich, eröffnet jedoch neue Möglichkeiten für eine nachhaltige Sprachförderung. Die Fortbildungen finden direkt in den Grenzregionen statt, was den Bezug zur Anwendbarkeit fördert.

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts sind die sogenannten "Sprachenbrücken", die verschiedene Altersgruppen und Bildungsinstitutionen miteinander vernetzen.

Die Brücken der Jüngsten: Kindergärten aus den Grenzregionen vernetzen sich mit Partnerkindergärten im Nachbarland. Durch spielerische Sprachgruppen, die von speziell ausgebildeten Sprachtrainerinnen geleitet werden, erhalten Kinder die Möglichkeit, erste Grundlagen der Sprache des Nachbarlandes zu erlernen. Einmal im Jahr besuchen sich die Partnerkindergartengruppen gegenseitig, was sowohl die sprachliche als auch die kulturelle Verständigung fördert. Auch die Eltern der Kinder werden in diese Aktivitäten eingebunden.

Die Brücken der Schulkinder: Grundschulen auf beiden Seiten der Grenze werden durch "Sprachenbrücken" verbunden. Schülerinnen und Schüler nehmen an freiwilligen Sprachkursen teil, in denen sie grundlegende Kenntnisse der Nachbarsprache erwerben. Diese Kurse werden von speziell geschulten Trainerinnen geleitet, die den Kindern neben der Sprache auch kulturelle Aspekte des Nachbarlandes vermitteln. Jährliche Ausflüge zu den Partnerklassen vertiefen den Austausch.

Die Brücken der jungen Erwachsenen: Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 2 (14-19 Jahre alt) werden in thematischen Schwerpunkttagen grenzübergreifend zusammengebracht. Geplant sind vier Aktionstage zu den Themen Kulinarik, Geschichte, Sport und Musik, die sowohl schulische Aktivitäten als auch Programmpunkte für die interessierte Öffentlichkeit beinhalten. Diese Aktionstage bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse anzuwenden und gleichzeitig mehr über die Kultur des Nachbarlandes zu erfahren.

Eine Lern- und Ressourcenplattform wird sukzessive aufgebaut, die den Lehrkräften auch nach Abschluss des Projekts zur Verfügung steht. Auf dieser Plattform finden sie aufgezeichnete Vorträge, Materialien zur Didaktik des Fremdsprachenunterrichts sowie praktische Anleitungen zur Umsetzung der Projektinhalte in ihren Bildungseinrichtungen.

Projektoutputs

Pädagoginnen und Pädagogen von Kindergärten und Schulen werden in gemeinsamen grenzübergreifenden Fortbildungsveranstaltungen, die abwechselnd direkt in der Grenzregion stattfinden und über mehrere Monate den Austausch fördern, angeregt, sich mit der Sprache des anderen mit modernen didaktischen Ansätzen auseinanderzusetzen, sich auszutauschen und mit der eigenen Kindergruppe bzw. Klasse "Sprachenbrücken" zum Nachbarland aufzubauen

Bildungseinrichtungen beginnend mit Kindergärten und Volksschulen sowie Schulen der Sekundarstufe 2 werden in diesem Projekt durch verschiedenste Aktivitäten angeregt, die Sprachenbarriere zu überwinden, Kinder, Schülerinnen und Schüler aus dem Nachbarland kennenzulernen und sich auszutauschen.

Das Projekt plant im Pilot- bzw. Rolloutjahr jeweils drei Kindergartengruppen und drei Volksschulklassen in beiden Ländern miteinander zu vernetzen. Für die Sek 2 Schulen werden vier thematische Schwerpunktveranstaltungen angeboten, die mind. zwei Sek 2 Schulen diesseits und jenseits der Grenze richten.

Gemeinden in den Grenzregionen, deren Kindergärten und Schulen am Projekt "Sprachenbrücke" teilnehmen, werden auch durch gezielte Maßnahmen am Projekt beteiligt: An sogenannten Kindertagen, die auf Gemeindeebene stattfinden und sich an Kindergartenkinder und Schülerinnen und Schüler von Volksschulen und deren Eltern enden, werden Freizeitaktivitäten grenzübergreifend angeboten und so der Austausch und die Freundschaften mit den Nachbarn intensiviert.

Im Projekt sind im Pilot- bzw. Rolloutjahr jeweils Kindertage in den beteiligten Gemeinden geplant.

Das Projekt soll auch über die direkten Zielgruppen Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler bzw deren Eltern hinaus wirken: Aktivitäten wie die Kindertage ziehen bereits die Allgemeinheit ins Projekt mit ein. Bei den thematischen Aktionstagen wird bei Themen wie z.B Kulinarik, Sport und Musik noch mehr die Einladung an interessierte Bewohnerinnen und Bewohner der jeweiligen Grenzgemeinde ausgesprochen, z.B. das gemeinsame Konzert zu besuchen, beim sportlichen Wettkampf die Jugendlichen anzufeuern oder die kulinarischen Schmankerln aus der Region zu verkosten.

Ein wichtiges Projektergebnis sind die durch das Projekt ermöglichten vielen Kontakte zwischen den Lehrkräften der verschiedenen Bildungseinrichtungen und die damit entstandene Lehrer- und Lehrerinnen-Community: Sie kann eine wichtige Quelle für weiterführende, grenzübergreifende Zusammenarbeit bis hin zu konkreten Folgeprojekten und wertvolle Kooperationen sein.