Durch Neugier vereint: OpenLab Workshops brachten Forschende, Studierende und Industrie zusammen

27.05.2025
Veranstaltungsart: Workshop

Im Mai 2025 durften wir im Rahmen der OpenLab-Workshop-Reihe rund 50 Teilnehmer:innen aus Wissenschaft und Industrie willkommen heißen, um Nanotechnologie und Präzisionsmedizin hautnah zu erleben. Von Wien über Linz bis nach Brünn zeigte jede Veranstaltung eindrucksvoll, welches Potenzial in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit innerhalb des vom INTERREG AT-CZ geförderten NanoPrecMed-Konsortiums steckt – ermöglicht durch offene Labortüren, offenen Denkweisen und offenem Austausch liegt.

Den Auftakt machte der Workshop in Wien, mit einem Schwerpunkt auf extrazelluläre Vesikel (EVs) und translationale Biotechnologie. Unter der Leitung von Projektkoordinatorin Conny Schneider kamen EV-Veteran:innen und interessierte Neulinge gleichermaßen zusammen. Vorträge von Expert:innen wie Johannes Grillari, Matthias Hackl, Christina Klasen und Klaus Graumann zeigten, wie vielseitig einsetzbar EVs sind – von Diagnostik bis hin zu neuen Therapien. Ein Live-Interview mit Heinz Redl bot zudem persönliche Einblicke in die Herausforderungen, wissenschaftliche Erkenntnisse in klinische Anwendungen zu überführen.

In Linz stand die Rasterkraftmikroskopie (AFM) im Mittelpunkt. An der JKU präsentierten Peter Hinterdorfer, Rong Zhu und Yoo Jin Oh das enorme Potenzial dieser Technologie für Präzisionsmessungen auf Einzelmolekülebene. In praktischen Übungen konnten die Teilnehmenden unter anderem die AFM-Bildgebung von Bakterien sowie Kraftspektroskopie selbst ausprobieren und so Phänomene der Nanowelt greifbar erleben. Anschließend stellte die FH Oberösterreich modernste Bildgebungsplattformen vor, darunter ein kombiniertes AFM-Fluoreszenzsystem und ein Hochgeschwindigkeits-AFM, mit dem sich DNA in Echtzeit bei der Bewegung beobachten lässt. Für viele ein Highlight: „Fünfzehn Jahre Forschung, und erst hier konnte ich DNA live in Bewegung sehen!“, so das begeisterte Feedback einer Teilnehmerin.

Den Abschluss bildete der Workshop in Brünn mit einem spannenden Blick auf Nanostrukturen, molekulare Modellierung und therapeutische Innovationen. Gastgeber waren die TU Brünn und die Mendel-Universität, die nicht nur mit exzellenter Forschung, sondern auch mit herzlicher Gastfreundschaft überzeugten. Die Vorträge reichten von Impfstoffmodellen und antimikrobiellen Nanostrukturen über Lipid-Nanopartikel-Therapeutika bis hin zu KI-gestütztem Proteindesign – mit Referenten wie Václav Brázda, Lucia Dzurická, Martin Palus, Andrew Miller und Yazan Haddad. Bei den anschließenden Laborführungen konnten die Teilnehmenden die Forschungsinfrastruktur Brünns hautnah erleben – inklusive eines Abstechers ins universitätseigene Bierlabor, wo wortwörtlich molekular gebraut wird.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Workshop-Reihe blickt NanoPrecMed mit neuer Energie, spannenden Kontakten und einem klaren Ziel nach vorn: die Kraft von Nanotechnologie und Präzisionsmedizin über Grenzen hinweg für bessere Gesundheit nutzbar zu machen.