Basisinformationen über das Projekt
Projektdauer:
Genehmigte EFRE-Mittel:
Projektnummer:
Akronym:
Lead partner:
Projektpartner:
- Český hydrometeorologický ústav - pobočka Brno
- GeoSphere Austria - Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie
Über das Projekt:
Detailinformation
In den letzten Jahren wurde in einigen Bohrlöchern zur Überwachung des Grundwassers in Strukturen mit wasserwirtschaftlichem Potenzial im Südosten Mährens ein Rückgang des Grundwasserspiegels festgestellt. Es ist nicht bekannt, ob dieser Rückgang auf den Klimawandel oder auf die anthropogenen hohen Grundwasserentnahmen zurückzuführen ist. Der Rückgang des Wasserspiegels geht mit einer Veränderung der Wasserchemie einher. Das Hauptziel des Projekts besteht daher darin, die Ursache und das Ausmaß des Rückgangs zu ermitteln und diese Erkenntnisse den Zielgruppen wirksam zu vermitteln. Zur Lösung des Problems ist es notwendig, die natürlichen hydrogeologischen Strukturen zu untersuchen, in denen sich das Grundwasser bildet, unabhängig von der administrativen Unterteilung des Gebiets. Aus diesem Grund ist ein grenzüberschreitender Ansatz unerlässlich.
Ziel des Projekts, das am 1. Juli 2024 anlaufen soll, ist die Stärkung des Austauschs von grenzüberschreitendem Wissen und Daten zur Unterstützung einer angemessenen und koordinierten Wasserbewirtschaftung in der grenzüberschreitenden Region.
Das Hauptziel wird erreicht durch: 1) die Analyse vorhandener und neu gewonnener Daten, 2) die Stärkung der Zusammenarbeit der wichtigsten Akteure für einen besseren Grundwasserschutz und 3) die Durchführung gemeinsamer Bildungsveranstaltungen zur Förderung und Nutzung der gemeinsamen Wissensbasis. Die erwarteten Ergebnisse des Projekts werden Empfehlungen sein, die in Form von drei Katalogen klar strukturiert sind. Diese Kataloge können bei der Erarbeitung verbindlicher Strategien von Institutionen, die für nachhaltige wasserwirtschaftliche Stellungnahmen und Entscheidungen auf beiden Seiten der Grenze verantwortlich sind, verwendet werden. Das Hauptergebnis des Projekts ist eine gemeinsam entwickelte Strategie für einen besseren Schutz und eine bessere Nutzung des Grundwassers und ihre anschließende Umsetzung in die Praxis durch die beteiligten Projektpartner.
Die gewählten Lösungsmethoden sind: 1) Erstellung eines geologischen 3D-Modells, 2) hydrogeologisches 3D-Modell, 3) klimatisches 2D-Modell, 4) integratives Modell und 5) Bewertung und Formulierung von Empfehlungen zur Einrichtung eines Kommunikationsmechanismus und der Zusammenarbeit der beteiligten Stellen und Verantwortlichen für einen besseren Schutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen.
Durch die Analyse vorhandener und neu gewonnener wissenschaftlicher Daten und unter Berücksichtigung der Rechtsvorschriften beider Länder wird eine Wissensbasis für beide Länder geschaffen, die die Grundlage für eine gemeinsam entwickelte Strategie und einen Aktionsplan in Form eines Risikoindikatoren Katalogs bildet.
Das Hauptergebnis des Projekts soll daher ein gemeinsames Bewirtschaftungskonzept mit Empfehlungen zur Beseitigung negativer Aktivitäten sein, die sich auf die Grundwasservorräte und -qualität auswirken. Die Strategie wird auch einen Mechanismus für die Kommunikation zwischen den Behörden beider Länder beinhalten, um der Gefahr einer Verringerung der Grundwasserreserven und der Nutzbarkeit vorzubeugen, damit diese für künftige Generationen erhalten bleiben.
Der erwartete Nutzen des Projekts für die Zielgruppen wird außergewöhnlich sein. Eine ähnliche konzeptionelle Lösung wurde bisher noch nicht umgesetzt. Die Mitarbeiter der beteiligten Partnerorganisationen, die strategischen Partner - Umweltabteilungen - und die breite Öffentlichkeit werden die Möglichkeit haben, an Fortbildungsveranstaltungen zum Thema teilzunehmen und eine gemeinsame Wissensbasis für verbindliche wasserwirtschaftliche Entscheidungen zu nutzen. Die entwickelten Risikokataloge werden den lokalen Behörden bei der Genehmigung der Errichtung von Grundwasserwärmepumpen von Nutzen sein. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts wird die Analyse der Rechtsnormen und Verwaltungspraktiken beider Länder sein, die auf beiden Seiten der Grenze gelten.
Die Innovation des Projekts liegt somit in der umfassenden Bewertung von Risiken und Potenzialen für den Grundwasserschutz durch 4 Expertenmodelle und einen offenen Dialog mit regionalen Akteuren. Die Durchführung des Projekts wird somit auf beiden Seiten der Grenze ein gegenseitiges Bewusstsein für die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit dem natürlichen Grundwasser schaffen.
Projektoutputs
Zu den wichtigsten Ergebnissen des Projekts gehören:
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Eine gemeinsame Datenbank mit verfügbaren Daten über Temperatur, Niederschlag, Oberflächen- und Grundwasserstände.
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Ein Messbericht, der die Ergebnisse der Messungen zur Klärung der Grundwasserströmung und zur Bestimmung der räumlichen Struktur des Grundwasserleiters interpretiert.
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Gemeinsame grenzüberschreitende Modelle: Ein geologisches 3D-Modell mit einer Breite von etwa 30 km zwischen Drosendorf/Znojmo im Westen und Břeclav/Hohenau im Osten, wobei die untere Grenze des geologischen Modells maximal 500 m unter der Erdoberfläche liegt; Hydrogeologisches Modell mit Identifizierung regionaler und lokaler Trends im Grundwasserspiegel und deren Interpretation in Bezug auf Klima und Entnahmegeschichte; Ein „2D-Klimamodell“ und ein Oberflächenabflussmodell mit einer Zeitreihenanalyse der Lufttemperatur und des Niederschlags im Untersuchungsgebiet, die durch die Integration von Daten aus beiden Ländern einen viel umfassenderen Überblick über die Klimaentwicklung im Untersuchungsgebiet liefern werden.
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Ein indikativer Risikokatalog, aus dem hervorgeht, in welchen Gebieten der Grundwasserspiegel über mehrere Jahrzehnte stabil geblieben ist, wo er sinkt oder steigt.
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Ein Katalog zur Risikobeseitigung, dessen Form von der Art der identifizierten Risiken abhängen wird. Da die Grundwasserstrukturen miteinander verbunden sind, muss die Frage der Grundwasserabsenkung auf bilateraler Basis mit einer gemeinsamen und einheitlichen Methodik angegangen werden, und es müssen gemeinsame Lösungen vorgeschlagen werden. Das Teilergebnis wird Gegenstand von Expertengesprächen mit den strategischen Partnern sein.
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Ein Katalog von Empfehlungen, der die Grundlage für eine nachhaltige gemeinsame Grundwassernutzung im Grenzgebiet bildet. Der gemeinsame Katalog wird Empfehlungen und Beispiele für bewährte Verfahren enthalten. Sein Inhalt wird von der Art der ermittelten Risiken abhängen. Die Ergebnisse werden mit den strategischen Partnern kritisch diskutiert.