Pflanzen an der Grenze – Zustandserfassung und Erforschung der Pflanzenvielfalt an der AT-CZ Grenze als Basis für Naturschutzplanung und Öffentlichkeitsarbeit

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Basisinformationen über das Projekt

Projektdauer:

01.01.2025 - 31.12.2027

Genehmigte EFRE-Mittel:

708 475,45 €

Projektnummer:

ATCZ00182

Akronym:

Cross-border plants CZ-AT

Lead partner:

Jihočeská univerzita v Českých Budějovicích

Ansprechperson des LP:

doc. Ing. Milan Štech, Ph.D.

Projektpartner:

  • OÖ Landes-Kultur GmbH

Über das Projekt:

In diesem Projekt bringen tschechische und österreichische Experten ihr Wissen zur Verbreitung von Pflanzen in der Grenzregion Südböhmen und Oberösterreich ein, um Ursachen für den Rückgang der Artenvielfalt zu ermitteln. Ziel ist es Daten zu sammeln, Wissenslücken zu schließen, die Risiken des Artenrückgangs zu klären und ein langfristiges Konzept zum Schutz der regionalen Pflanzenvielfalt zu erstellen. Dazu gehört auch Öffentlichkeitsinformation und Förderung dieser Thematik in der Region.

Detailinformation

Der wichtigste Aspekt dieses Projektes ist der anhaltende Rückgang der Pflanzenartenvielfalt im Grenzgebiet von Südböhmen und Oberösterreich und die dringende Notwendigkeit eines gemeinsamen Konzepts für die Erhaltung der im Rückgang begriffenen Arten sowie deren Lebensraum.

Ausgangspunkt ist die Erstellung einer gemeinsamen Plattform, die die jeweiligen nationalen Datenbanken zur Pflanzenverbreitung erstmals verknüpft, damit den Datenaustausch ermöglicht und Veränderungen in dieser biologisch wertvollen Region identifizieren hilft. Erkannte Wissenslücken werden durch gezielte Feldforschung ergänzt und diese im Labor durch den Einsatz neuer Methoden zur molekularen Artenbestimmung sowie populationsgenetischer Untersuchungen bedrohter Arten unterstützt. Alle Daten werden auf einem öffentlichen Datenportal präsentiert, das Experten, Naturschutzfachleuten und allen anderen Naturinteressierten zugänglich ist.

Ziel des Projekts ist es, ein langfristig wirksames Konzept für den Schutz der Artenvielfalt in der Region zu entwickeln und die Hauptursachen und Risiken für ihren Rückgang zu ermitteln. Dazu notwendig ist eine umfassende Datengrundlage und -analyse. Für die Entwicklung dieses Konzepts wird das Projekt die Methode der Flaggschiffarten anwenden. Dazu werden Pflanzenarten untersucht, die für bestimmte Lebensräume charakteristisch sind und deren Populationen derzeit schnell zurückgehen. Die gewonnenen Informationen über die Ursachen und das Ausmaß ihres Rückgangs werden dazu beitragen, geeignete Standorte für den Schutz dieser Arten und deren wertvolle Lebensräume zu ermitteln.

Auch die Ausbreitung konkurrierender einheimischer und gebietsfremder invasiver Arten stellt eine erhebliche Bedrohung dar. Diejenigen, die für die Vielfalt in der Region am gefährlichsten sind, werden kartiert. Gemeinsam mit den regionalen Partnern werden Schutz- und Managementprioritäten festgelegt und Ansätze vorgeschlagen, um den negativen Trend bei der Artenvielfalt umzukehren und die derzeitige Situation zumindest zu erhalten oder zu verbessern.

Ein ebenso wichtiger Aspekt ist die Vermittlung aktueller wissenschaftlicher Ansätze für den Artenschutz an die Verwalter wertvoller Gebiete, an Naturschutzpraktiker und an alle, die sich für Natur- und Landschaftsmanagement interessieren. Im Rahmen des Projekts werden zahlreiche Aktivitäten wie Exkursionen, Workshops, Vorträge und Citizen Science-Projekte für verschiedene Zielgruppen organisiert.

Projektoutputs

Das Hauptergebnis des Projekts ist die gemeinsame Nutzung von Daten über die Verbreitung und Vielfalt von Pflanzen im Projektgebiet, um aktuelle Informationen über den Zustand der biologischen Vielfalt sowie über Veränderungstendenzen und Bedrohungen zu erhalten. Ziel ist es, eine langfristige Zusammenarbeit bei der Erforschung und Erhaltung der Pflanzenvielfalt in der Region zu etablieren. An der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit werden verschiedene Organisationen beteiligt sein, die sich mit der Erforschung der Pflanzenvielfalt und -verbreitung sowie deren Schutz befassen. Durch den Austausch von Daten werden wichtige Themen für weitere Forschungsarbeiten und gemeinsame Projekte ermittelt. Durch die Einrichtung eines wirksamen Monitorings für seltene und invasive Arten werden langfristige Veränderungen in der Verbreitung und Größe von Pflanzenpopulationen erkannt und die Voraussetzungen für eine rasche Aktualisierung der vorgeschlagenen Empfehlungen nach Abschluss des Projekts geschaffen.

Ein weiteres Ergebnis ist die gemeinsame Entwicklung eines grenzübergreifenden Plans für die Erhaltung der Pflanzenvielfalt in der Region und die Bekämpfung invasiver Arten. Im Rahmen von Workshops und Exkursionen soll dieser Plan der breiten Öffentlichkeit näher gebracht werden.

Teilergebnisse der einzelnen Projektaktivitäten sind die Einrichtung eines öffentlich zugänglichen Webportals mit Daten über die Verbreitung von Pflanzen im Gebiet. Ein weiteres Ergebnis ist die Schließung von Wissenslücken in der Verbreitung bestimmter Pflanzenarten.

Auf Grund dieser Verbreitungsanalyse werden die am stärksten bedrohten und im Rückgang begriffenen Arten als Flaggschiff-Arten und die gefährlichsten invasiven Arten ausgewählt. Eine detaillierte Überwachung des aktuellen Zustands der Populationen und die Ermittlung der Ursachen für den Rückgang oder Ausbreitung liefern die Grundlage für Pläne zur Erhaltung der Pflanzenvielfalt in der Region und zur Bekämpfung invasiver Arten. Diese Ergebnisse dienen den Naturschutzpartnern als Grundlage für deren Landschaftsmanagementpläne.

Das Projekt umfasst auch die Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung der biologischen Vielfalt und deren Bedrohung. Daher werden Bildungsvorträge, Exkursionen und Informationsmaterial sowie Citizen-Science-Projekte veranstaltet, um das Interesse der Anwohner an den Pflanzen der Region zu steigern.