Österreichisches Expert_innen- und Vernetzungstreffen zur römischen Kulturlandschaft in der Donauregion
Am 5. November 2025 veranstaltete das Zentrum für Kulturgüterschutz der Universität für Weiterbildung Krems ein Expert_innen- und Vernetzungstreffen, das dem römischen Kulturerbe der Donauregion im Rahmen von Roman Trails und seinem Synergieprojekt ROMAN LEGACY gewidmet war. Die Veranstaltung brachte Fachleute aus den Bereichen Denkmalpflege, Tourismus, Forschung und Kulturmanagement aus Österreich zusammen, um die Bedeutung des römischen Donaulimes – Teil des UNESCO-Welterbes „Frontiers of the Roman Empire“ – zu beleuchten und das spannende Thema der römischen Präsenz nördlich der Donau in den Mittelpunkt zu rücken.
Historische Einblicke und neue Perspektiven
Die Vormittagssession bot fundierte Einblicke in die historischen und archäologischen Rahmenbedingungen: von den Grenzen des Römischen Reiches und der Welterbe-Verwaltung bis hin zu den komplexen Interaktionen zwischen Römern und germanischen Stämmen im heutigen Niederösterreich.
Ein zentrales Anliegen von Roman Trails ist die differenzierte Darstellung römischer Rollenbilder – weg vom Stereotyp des männlichen Soldaten hin zu vielfältigen Perspektiven, einschließlich weiblicher Rollen und der Einbindung lokaler Bevölkerungsgruppen wie Kelten und Germanen.
Strategien für nachhaltigen Kulturtourismus
Am Nachmittag präsentierte Projektleiterin Raffaela Woller die Projekte Roman Trails und das Interreg DRP Synergieprojekt ROMAN LEGACY im Detail. Beide verfolgen das gemeinsame Ziel, das Potenzial des römischen Erbes durch nachhaltige Tourismusstrategien, Netzwerkbildung und innovative digitale Werkzeuge zu erschließen. Besonderer Fokus: die Entwicklung grüner, nachhaltig betreibbarer Tourismusrouten – von Weitwanderwegen bis zu Radstrecken –, die römische Geschichte mit Naturerbe und regionaler Gastronomie verbinden. So entsteht ein ganzheitliches touristisches Angebot, das Geschichte, Natur und Kulinarik vereint.
Kooperation und Wissenstransfer
In interaktiven Breakout-Sessions diskutierten die Teilnehmenden Ansätze für die Zusammenarbeit - mit Blick auf Innovation, Wissenstransfer und regionale Kooperation. Diese Impulse bilden die Grundlage für die weitere Strategieentwicklung, die in den kommenden Monaten in Österreich und Tschechien durch lokale und grenzüberschreitende Expert_innenrunden vertieft wird.
📷 Michaela Kukula
