Besprechung der Projektpartner von Plants4cooling in der Musterumgebung des Ausstellungsgeländes „Die Garten Tulln“

13.05.2025
Veranstaltungsart: Pressemitteilung

Das letzte Treffen der Partner des Projekts „Plants4cooling“ fand am Dienstag, 13. Mai 2025, in der österreichischen Gemeinde Tulln an der Donau statt. Der Treffpunkt waren die Seminarräume des Ausstellungsgeländes „Die Garten Tulln“, die auch für Besucher zugänglich ist.

Den Eröffnungsvortrag hielten die Gäste aus der Universität BOKU in Wien. Sie stellten die Studie „Vorteile von multifunktionalen Hecken in trockenen Gebieten“ und deren Ergebnisse vor. Dabei gingen sie auf Fragen ein wie: Welche Auswirkungen haben die Hecken auf die landwirtschaftliche Produktivität? Wie steht es um die Ressourcenverfügbarkeit (Ernährung/Wasser)? Und wie tragen die Hecken zur langfristigen Klimaanpassung und zur Reduzierung der Klimawirkungen in Trockengebieten bei?

Einen weiteren Beitrag leistete Katharina Deim, sie ist Vertreterin der NÖ Agrarbezirksbehörde, Fachabteilung Landentwicklung, und ist eine wissenschaftliche Expertin für Bodenschutz und Landschaftsgestaltung. Sie stellte die Studie „Naturbasierte Lösungen zur Klimaanpassung im ländlichen Raum“ (EU-Horizon-Projekt „ARCADIA“) vor. Sie erläuterte, wie Hecken in der Landschaft zum Klima-, Boden- und Wurzelschutz sowie zur Steigerung der Fruchtbarkeit beitragen können. Zudem dienen sie als Landschaftselemente zur Erholung und als Rückzugsort für Tiere.

Der Beitrag von Herrn Pokorný von der Organisation ENKI präsentierte eine anschauliche Demonstration der Messungen der Kühlwirkung. Dabei wurden die solare Strahlungszufuhr und die Oberflächentemperatur gemessen. Im Rahmen des Projekts „Plants4cooling“ wird eine vereinfachte Methodik zur Messung der Kühlwirkung für den praktischen Einsatz in Gemeinden vorgeschlagen. Derzeit wird gemeinsam mit den Projektpartnern an der Datenerhebung und Erprobung der Methodik gearbeitet.

Jihočeská Silva Nortica präsentierte die Entwicklung der neuen Projektwebsite und die Vorbereitung von Werbeartikeln (wie z.B. Postkarten). Gemeinsam mit „Natur im Garten“ informierte sie über den Stand der Vorbereitungen zur Verwendung von Kletterpflanzen in problematischen Straßenbereichen sowie über die Ausschreibung von Baum-, Strauch- und Beetpflanzungen für Städte und Gemeinden beiderseits der Grenze. Dabei geht es um die Auswahl geeigneter Standorte und die Beratung bei der Erstellung von Musterbepflanzungen. In allen Fällen handelt es sich um ökologisch wertvolle Anpflanzungen. An diesen Standorten werden auch Seminare und Exkursionen mit praktischen Pflanzvorführungen veranstaltet. Der zweite südböhmische Partner, das Kreisamt Südböhmen – Abteilung Umwelt, legte einen Bericht über die Umsetzung seiner Studie vor. Das Ergebnis dieser Studie ist die Anpflanzung von Bäumen in der Gemeinde Vlastiboř.

In Vysočina und in Südmähren werden Pflanzungen und deren Monitoringmaßnahmen durchgeführt und deren Kühlwirkung gemessen. Um die Kühlfunktion möglichst vielfältig zu visualisieren, wurden unterschiedliche Standorte ausgewählt. Auf einigen Parzellen werden neue Grünflächen angelegt, auf anderen wird versucht, bestehende Gehölze oder einheimische Pflanzen (z. B. alte Obstgärten, Weiden) zu erhalten.

Das Arbeitspaket Nr. 3 „Versickerung von Oberflächenwasser zur Sicherstellung der Kühlwirkung von Pflanzen im urbanen Raum wird vom Partner Bundesamt für Wasserwirtschaft betreut. Es wurde ein methodisches Konzept entwickelt. Als Ergebnis werden Empfehlungen erarbeitet, die eine Beurteilung der Eignung von Bausystemen mit unterschiedlichen Substraten ermöglichen.

Im Anschluss an das Treffen fand eine Außendemonstration von Messungen mit mobilen Geräten – einem Handsolarimeter, einem IR-Thermometer und einer Wärmebildkamera - statt. An einem sonnigen Standort sowie auf einer offenen Fläche im Schatten waren deutlich unterschiedliche Werte sichtbar.

Zum Abschluss gab es eine Führung durch das Ausstellungsgelände „Die Garten Tulln“ (www.diegartentulln.at). Für Interessierte wurde zudem eine Stadtführung angeboten, hauptsächlich mit der Besichtigung des neu gestalteten Nibelungenplatzes. Hier wurde bereits mit Blick auf den Klimawandel geplant und gebaut. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall! (Siehe auch: „Ein grüner Nibelungen­platz für Tulln - Klimafit“ und „Tulln entsiegelt und setzt 17.000 Pflanzen“ - noe.ORF.at“).

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