
Basisinformationen über das Projekt
Projektdauer:
Genehmigte EFRE-Mittel:
Projektnummer:
Akronym:
Lead partner:
Projektpartner:
- Vysoké učení technické v Brně
- Povodí Moravy, s.p.
Über das Projekt:
Detailinformation
Infolge des Klimawandels ist im Thayaeinzugsgebiet mit gravierenden Veränderungen des Wasserhaushalts zu rechnen. Extremereignisse wie Hochwasser und Trockenperioden werden voraussichtlich zunehmen. Dies führt zu Wasserdefiziten, verstärkter Bodenerosion und erhöhtem Sedimenteintrag, was die Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen stellt. Die Regulierung der Thaya, etwa durch Laufverkürzungen und Gefälleerhöhungen, hat Sohlerosion und eine Verringerung des gespeicherten Wasservolumens zur Folge. Gleichzeitig beschleunigt die Intensivierung der Landnutzung Hochwasserwellen, reduziert die Grundwasserneubildung und verschärft Trockenheitseffekte.
Das Projekt KlimAdapt-Thaya/Dyje (ATCZ00107) entwickelt innovative Maßnahmen, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Ziel ist es, den Wasser- und Sedimenthaushalt zu stabilisieren, etwa durch Renaturierungsmaßnahmen, Mäanderanbindungen und Uferrückbau. Auf Einzugsgebietsebene sollen Landnutzungsanpassungen den Sedimenteintrag reduzieren, während auf lokaler Ebene Maßnahmen wie Absetzbecken und die Optimierung von Überflutungsflächen umgesetzt werden. Naturmessungen, numerische Simulationen und physikalische Modellversuche dienen der Entwicklung und Überprüfung dieser Maßnahmen.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse klimawandelbedingter Änderungen, wie der steigenden Verdunstung, insbesondere in Stauhaltungen. Direkte Messungen von Verdunstung und Sedimenttransport liefern Kalibrierdaten für innovative Hydrologie- und Sedimentbilanzmodelle. Parallel dazu werden flussbauliche Maßnahmen entwickelt, um die Anpassung an den Klimawandel zu ermöglichen. Maßnahmen wie die Verbesserung der Auenüberflutung oder die Errichtung von Absetzbecken sollen den Wasserrückhalt, den Sedimenthaushalt und die Grundwassererneuerung fördern.
Das Projekt bindet Entscheidungsträger und Stakeholder ein, die Belege für die Wirksamkeit der Maßnahmen benötigen. Ziel ist eine grenzüberschreitende Klimawandelanpassungsstrategie, die Ökosystemleistungen verbessert und Mensch sowie Umwelt zugutekommt. Um die Akzeptanz zu erhöhen, wird die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung gestärkt. PädagogInnen, SchülerInnen und die Öffentlichkeit werden systematisch einbezogen, etwa durch Exponate und Bildungsinitiativen. KlimAdapt-Thaya/Dyje verfolgt damit einen ganzheitlichen Ansatz, um die Herausforderungen des Klimawandels im Thayaeinzugsgebiet zu bewältigen.
Projektoutputs
Das Projekt KlimAdapt-Thaya/Dyje entwickelt innovative Maßnahmen, um die Auswirkungen des Klimawandels im Thayaeinzugsgebiet abzumildern. Im Mittelpunkt stehen maßgeschneiderte flussbauliche und wasserwirtschaftliche Lösungen, die den Wasser- und Sedimenthaushalt stabilisieren und die Region widerstandsfähiger gegenüber Hochwasser, Dürre und Bodenerosion machen. Dazu gehören Renaturierungsmaßnahmen wie Mäanderanbindungen, die Wiederherstellung von Überflutungsflächen und die Errichtung von Absetzbecken. Eine GIS-Karte identifiziert besonders gefährdete Bereiche entlang der Thaya, während ein Katalog mögliche Anpassungs- und Renaturierungsmaßnahmen zusammenfasst.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen relevanten Organisationen aus Tschechien und Österreich. In enger Abstimmung mit der AT-CZ Grenzgewässerkommission werden geeignete Maßnahmen entwickelt, um die Herausforderungen in der Grenzregion gemeinsam zu bewältigen. Diese Partnerschaft stärkt die regionale Zusammenarbeit und schafft die Grundlage für eine nachhaltige Anpassung an den Klimawandel.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sensibilisierung von SchülerInnen, StudentInnen, ExpertInnen und der interessierten Öffentlichkeit. Führungen, Exkursionen und Ausstellungen im BOKU Wasserbaulabor in Wien sowie auf dem BUT-Forschungsgelände in Brünn vermitteln Wissen über die Auswirkungen des Klimawandels und mögliche Anpassungsmaßnahmen. Informationsmaterialien und Veranstaltungen wie die „Lange Nacht der Wissenschaftler“ fördern das Bewusstsein für die Bedeutung von Klimaschutz und nachhaltigem Wassermanagement.
Das Projekt mündet in der Entwicklung einer umfassenden Klimawandelanpassungsstrategie für die Thaya. Diese Strategie basiert auf den gewonnenen Erkenntnissen und den Ergebnissen der Modellierungen und Maßnahmenbewertung. Sie wird in einer Abschlusskonferenz präsentiert und dient als Leitfaden für zukünftige Anpassungsmaßnahmen. Ziel ist es, die Ökosystemleistungen der Thaya zu verbessern und die Region langfristig gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen.