MALLIANCE – Maltsch-Allianz für ein gemeinsames Flusserbe / Malše aliance pro společné říční dědictví

 - 17

Basisinformationen über das Projekt

Projektdauer:

01.04.2025 - 31.12.2028

Genehmigte EFRE-Mittel:

1 012 622,12 €

Projektnummer:

ATCZ00162

Akronym:

MALLIANCE

Lead partner:

Ministerstvo životního prostředí

Ansprechperson des LP:

RNDr. Jana Fuglíková

Projektpartner:

  • Amt der Oö. Landesregierung, Abteilung Naturschutz

Über das Projekt:

Das Hauptziel des Projekts MALLIANCE ist die Schaffung einer Allianz zwischen Österreich und Tschechien für das gemeinsame Naturerbe der Oberen Maltsch (Horní Malše). Es ermöglicht die Schaffung eines langfristigen Formats der Plattform MalšeDialog für den Informationsaustausch, die Festlegung gemeinsamer Ziele in der Region, die Koordinierung des Managements, die Lösung von Konflikten im Naturschutz und die Umsetzung von Maßnahmen für Lebensräume und Arten. Für die Erhaltung dieses einzigartigen Ökosystems ist die Einbeziehung von neun wichtigen Interessengruppen, insbesondere der Verwalter verschiedener Phänomene in diesem Gebiet, unerlässlich.

Detailinformation

Ab 2025 wird in der Region Horní Malše ein neues Kooperationsprojekt zwischen Österreich und der Tschechischen Republik gestartet. Diese Region hat nicht nur ein gemeinsames historisches und natürliches Erbe. Das gesamte Flussökosystem und die damit verbundene Kulturlandschaft im Einzugsgebiet sind zwischen beiden Ländern aufgeteilt und unterliegen daher unterschiedlichen rechtlichen und planerischen Anforderungen, obwohl sie als Ganzes betrachtet werden müssen. Während die historische Teilung langsam in den Hintergrund tritt, gibt es im Bereich des Austauschs und der Zusammenarbeit im Naturschutz und in der Landbewirtschaftung noch einiges aufzuholen.

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist eine Allianz zur Weiterentwicklung des gemeinsamen Erbes in der Region Horní Malše. Einerseits sind praktische Lösungen zur Verbesserung der Umwelt und der Populationen geschützter Arten geplant, andererseits soll an der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren in der Region gearbeitet werden. Ziel ist es, einen dauerhaften Dialog zu schaffen, gemeinsame Ziele für dieses Gebiet zu vereinbaren und mögliche Konflikte im Bereich des Naturschutzes zu lösen. Einbezogen werden sollen lokale Landnutzer, Vertreter der Gemeinden sowie Vertreter des institutionellen und praktischen Naturschutzes. Für das Projekt ist es auch von entscheidender Bedeutung, dass sich große Landverwalter (Forstbetriebe), Wasserwirtschaftler, Gemeinden und Naturschutzinstitutionen in einem Projekt zusammengeschlossen haben. Gerade diese Kommunikation ist für eine nachhaltige Bewirtschaftung des Naturgebiets von entscheidender Bedeutung.

Die praktischen Maßnahmen des Projekts zielen auf den Schutz, die weitere Entwicklung und den Erhalt von Lebensräumen und Arten ab. Dazu gehören beispielsweise die Zucht von Perlmuscheln, die Verbesserung der Sediment- und Wasserrückhaltung an bestimmten Stellen des Gebiets, die Tätigkeit des Gebietsgaranten oder eine detaillierte Studie über das Vorkommen und die Aktivitäten des Europäischen Bibers in diesem Gebiet. Die Aktivitäten zur Förderung der Population und des Lebensraums der Perlmuschel basieren auf bestehenden und bewährten Erkenntnissen, die in der Region weiter gefestigt werden müssen, und knüpfen an die Ergebnisse des Interreg-Projekts AT-CZ Malšemuschel (2017-2020) an. Die Rückkehr der Biber in das Malše-Einzugsgebiet verursacht Veränderungen, deren Auswirkungen an vielen Stellen angegangen werden müssen, was für die Verwalter des Gebiets eine völlig neue Herausforderung darstellt.

Projektoutputs

Die wichtigsten Ergebnisse des Projekts sind ein Memorandum of Understanding zur Lösung von Konflikten im Naturschutz – eine Vereinbarung über ein gemeinsames Konzept für die Bewirtschaftung des Malše-Einzugsgebiets. Zunächst werden alle verfügbaren Fachunterlagen und möglichen Lösungen zusammengetragen und auf dieser Grundlage wird ein Memorandum zwischen den Projektpartnern MŽP und NOÖ verfasst, in dem die identifizierten Probleme beschrieben und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei deren Lösung erklärt wird. Außerdem wird eine Absichtserklärung „MalšeDialog” erstellt – eine Vereinbarung zwischen den Projektpartnern MŽP und NOÖ über die Einladung strategischer und anderer relevanter Partner in der Region an einen Verhandlungstisch und die gemeinsame Abstimmung von Maßnahmen zur Verwaltung des Interessengebiets aus Sicht des Naturschutzes – unabhängig davon, ob es sich um Verwalter des Gebiets oder lokale Akteure handelt. Wir wollen eine Grundlage, eine Plattform für regelmäßige Treffen und die Erörterung von Vorhaben und anderen aktuellen Themen schaffen.

Teilergebnisse, die auf die Förderung der Flussperlmuschel abzielen, sind die Durchführung von zwei Zuchtzyklen der Flussperlmuschel, drei Zyklen zur Erhöhung des Besatzes der Bachforellenpopulation und drei Zyklen zur Aufzucht von Bachforellen. Die Verbesserung der Qualität der Biotope im Einzugsgebiet wird durch die Umsetzung von drei Maßnahmen und die Prüfung der Möglichkeit der Umsetzung von zwei weiteren Maßnahmen (Machbarkeitsstudie) im österreichischen Teil sowie durch die Umsetzung von zehn kleineren Maßnahmen auf der tschechischen Seite unterstützt. In der Kommunikation mit lokalen Interessengruppen (Landwirte, Förster) sind dann die Tätigkeit des Standortgaranten und der daraus resultierende Fachbericht, acht lokale Treffen mit Einwohnern und Wirtschaftsakteuren von Bedeutung. Die Aufklärung über die Bedeutung des Gebiets wird durch eine gemeinsame Ausstellung mit interaktiven Elementen, Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit, einschließlich Exkursionen zum Lebensraum der Flussperlmuschel, eine Reihe populärwissenschaftlicher Artikel, eine Reihe von Druckmaterialien und kleinen Werbeartikeln sowie eine Eröffnungs- und Abschlusskonferenz für die Öffentlichkeit unterstützt.

Die Projektaktivitäten richten sich an lokale Behörden, Ämter, kleine und mittlere Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Landwirtschaft und gegebenenfalls Forstwirtschaft – geplante Aktivitäten im Bereich des Risiko- und Konfliktmanagements bei der Landnutzung in der Landschaft, insbesondere Beratung aus Sicht des Naturschutzes zu verschiedenen geplanten Vorhaben und deren Auswirkungen auf Arten und andere Naturwerte des Gebiets. Auf regionaler Ebene sind die regionalen Behörden – die Landesregierung von Oberösterreich und die Bezirksverwaltung der Südböhmischen Region – sowie die lokalen Selbstverwaltungen – die Gemeinden Leopoldschlag und Dolní Dvořiště – beteiligt. Der Informationsaustausch und die intensivere Kommunikation werden auch für die Wasserwirtschaftsbehörden – Povodí Vltavy und Lesy ČR – Správa toků und Gewässerbezirk Linz – von Vorteil sein. Darüber hinaus erwarten wir die Beteiligung von freiwilligen Naturschutzverbänden auf beiden Seiten der Grenze, der Öffentlichkeit, Schulen und Kindern, insbesondere im Rahmen von Kommunikationskampagnen, Ausstellungen und Exkursionen.