Das Projekt TASTE (Technologische Anpassung für eine nachhaltige Transformation des Agrar- und Lebensmittelökosystems in der Grenzregion Oberösterreich–Südböhmen–Vysočina) hat offiziell seine Aktivitäten vor Ort aufgenommen. Die aus dem Programm Interreg VI-A Österreich – Tschechien finanzierte Initiative verbindet Partner aus drei benachbarten Regionen – Oberösterreich, Südböhmen und der Region Vysočina – und sucht gemeinsam nach Wegen, wie durch Innovation und wissenschaftliche Forschung die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit des Agrar- und Lebensmittelsektors im tschechisch-österreichischen Grenzgebiet verbessert werden kann.
Das Projekt wird im Zeitraum von April 2025 bis März 2028 mit einem Gesamtbudget von rund 800.000 Euro durchgeführt. Leitender Partner ist die oberösterreichische Innovationsagentur Business Upper Austria, die im Projekt mit der Fakultät für Landwirtschaft und Technologie der Südböhmischen Universität in České Budějovice, dem Forschungsinstitut für Kartoffelanbau in Havlíčkův Brod, dem Südböhmischen Wissenschafts- und Technologiepark und der Forschungseinrichtung FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH zusammenarbeitet.
„TASTE ist ein Beispiel dafür, wie regionale Innovationsakteure – Forschung, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen – über Staatsgrenzen hinweg wirklich zusammenarbeiten können. Die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie stehen auf beiden Seiten der Grenze vor denselben Herausforderungen, und gerade gemeinsame Projekte wie TASTE helfen dabei, praktische und langfristig nachhaltige Lösungen zu finden“, erklärte Luise Dauwa, stellvertretende Projektleiterin von Business Upper Austria.
Das Projekt konzentriert sich auf zwei Schlüsselbereiche der Pilotversuche: den Anbau von Soja als Modellkultur für die Einführung der Präzisionslandwirtschaft und die Agrovoltaik als innovative Form der Kombination von landwirtschaftlicher Produktion und erneuerbarer Energieerzeugung. Bereits im Mai wurden in der Tschechischen Republik und in Österreich erste Feldversuche gestartet und Tests mit Sensortechnologien, Mikroklimaüberwachung und Wassermanagement durchgeführt.
„Die Landwirtschaft in unserer Region steht unter Druck aus vielen Richtungen – Klimawandel, Anforderungen an Effizienz und gleichzeitig an Umweltfreundlichkeit. TASTE bietet die einzigartige Möglichkeit, neue Technologien direkt vor Ort zu testen und sie gleichzeitig mit Partnern aus Österreich zu teilen und zu vergleichen. Das halte ich für äußerst nützlich“, sagt Doz. Veronika Bártová von der Südböhmischen Universität in České Budějovice, die das Projekt für die tschechische Wissenschaft koordiniert.
Das Projekt erregte bereits zu Beginn die Aufmerksamkeit der Fachwelt und der breiten Öffentlichkeit – das tschechische Fernsehen strahlte am 16. Mai 2025 einen Bericht über einen der Feldversuche in der Region Südböhmen aus. Vertreter des Projekts planen auch die Teilnahme an der diesjährigen größten Landwirtschaftsmesse der Tschechischen Republik, der „Země živitelka“.
Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert und hat unter anderem die Lebensmittelkammer der Tschechischen Republik als strategischen Partner.